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Mal knabbern?
Als um Silvester die Geschichte von dem Jogger und dem Wolf, der ihm am Daumen geknabbert haben soll, veröffentlich worden ist, waren wir sehr skeptisch. Es wäre die erste, direkte Mensch - Wolf Begegnung in Deutschland gewesen. Nicht nur, dass die Geschichte voller ulkiger Details erzählt wurde, es sollten gerade die Gartower Jungwölfe gewesen sein. Jene, von denen den ganzen Sommer über jede Spur fehlte und schon Vermutungen zu Staupe oder illegalen Abschüssen die Runde machten. Erst im August tauchten dann endlich die Jungen auf und zwar nur zu zweit (im Jahr vorher 7 Junge). Gesehen haben wir sie nur einmal. Bis heute. Heute Morgen konnten wir schon von Weitem einen Wolf auf uns zu wechseln sehen, also fertig gemacht in die Hocke gegangen und Kamera ausgerichtet. Als er ins Bildfeld lief, konnte man einen Jungwolf deutlich erkennen. Auf das Klicken, das aus dem "Laubhaufen" vor ihm kam, blieb er stehen und schaute. Dann zog er ein paar Meter weiter und bekam Wind, woraufhin er die Rute einzog und sich vom Acker machte. Keine Minute später, wir kontrollierten die eben gemachten Fotos auf der Kamera, schnürte der zweite Jungwolf auf uns zu. Dieser lief allerdings direkt in unseren Wind und machte auf dem Absatz kehrt. Knabbern wollten beide nicht. Auch nicht nur mal schlecken ;-)







Im Land der wilden Wölfe
Spricht man mit Leuten über Wölfe, kommt man spätestens im zweiten Satz auf die "zahmen" vor Autos herlaufenden Grauhunde zu sprechen. Seit 2012 sind wir in Wolfsrevieren unterwegs und laufen ihnen immer mal wieder über den Weg. Unsere Erfahrung entspricht genau dem Gegenteil eines "habituierten" Tieres. Sobald ein Wolf uns als Mensch erkannt hatte, nahm er reißaus. Rute zwischen die Hinterläufe und weg. Egal ob Jungwolf oder adulter Rüde. Das Fotografieren macht dieses Verhalten sicher nicht einfacher, doch ist es für uns typisch Wolf.





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Grauschnäpper

Vor Jahren hatte Familie Grauschäpper sich dazu entschlossen, ihr Nest in 50 Zentimeter Höhe in das Loch eines alten Fachwerkbalkens zu bauen. Schon beim Zugucken taten sie mir leid, da ich dieser ungeschützten Behausung keine große Zukunft zusprach. Leider behielt ich recht. Doch dieses Jahr konnte ich erfreut feststellen, dass die Grauschnäpper in einem kleinen Vogelhaus an der Hauswand, umrankt von einem Kletterwein, ihr Brut aufziehen wollten. Dort sollten sie einigermaßen sicher sein. Schon beim Nestbau nahm ich mir vor, sie in diesem Jahr zu fotografieren. Bereits im vergangenen Jahr hatte ich sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz eines Funkfernauslösers gemacht. Dabei richtet man den Bildausschnitt und alle Einstellungen im Voraus ein, wartet bis der Vogel einen vorher ausgesuchten Ast anfliegt und drückt dann aus sicherer Entfernung den Auslöser. Doch dafür sollte man beobachtet haben, welche Äste der Vogel regelmäßig anfliegt. Zum Glück konnte ich das entspannt von der Terrasse aus in Erfahrung bringen. Als ein Ast von dem Grauschnäpper in regelmäßigen Abständen angeflogen wurde baute ich mein Equipment auf. Das 500er mit 1,4 x Konverter an der D600 stand etwa vier Meter entfernt von dem Ast. Dieser sollte nach Möglichkeit im Schatten liegen und der Hintergrund in der Sonne. So ist der Vogel dann gut durchgezeichnet ohne ausgefressene Stellen und der Hintergrund leuchtet schön. Wenn alles aufgebaut ist werden die Fokusfelder so ausgerichtet, dass sie möglichst dort sind wo nachher der Vogel sitzen soll. Dann heißt es nur noch warten, den Ast im Auge behalten und dann im richtigen Moment auf die Fernbedienung drücken. Oft genug fokussierte meine Kamera lieber den Hintergrund als den Vogel und ganze Serien sind nichts geworden. Andere Ansitzäste waren nicht stabil genug, so dass der Wind den Vogel aus dem Bildausschnitt wehte, doch am Ende eines ganzen Tages konnte ich doch das ein oder andere gute Bild auf die Speicherkarte bannen. 




Während der Wartezeit habe ich einiges über den unscheinbaren Singvogel lernen können. Immer wenn er einen anderen Ast angeflogen hatte oder ein paar Zentimeter neben meinem Bildausschnitt saß beobachtete ich ihn mit dem Fernglas. Er ist ein richtiger kleiner Ansitzjäger. Aufmerksam sitzt er auf seinem Ast und beobachtet seine Umgebung um plötzlich hochzufliegen und in der Luft oder dem Boden ein Insekt zu fangen. Obwohl Männchen und Weibchen nicht wirklich voneinander zu unterscheiden sind, hatte ich den Eindruck, dass nur das Weibchen auf dem Nest sitzt und das Männchen nur zum Füttern angeflogen kommt. einige Male konnte ich auch eine Futterübergabe beobachten. Ein sehr interessanter Vogel dem ich wohl noch ein paar Stunden meiner Fotozeit opfern werde.




MDR Beitrag über uns als Wildtierfotografen:

 

  Neuntöter oder Rotrückenwürger

Der Neuntöter ist der häufigste Würger bei mir in der Gegend. Ab Juni sieht man sie andauernd auf den Spitzen von Büschen und kleinen Bäumen sitzen. Sie bevorzugen eine offene locker mit Büschen oder Hecken bewachsene Landschaft. Dabei sind sie dafür bekannt, ihre Beute auf Dornen oder spitzen Ästen zu spießen. Solange ich denken kann haben wir im Sommer immer wieder einen auf dem Grundstück rumfliegen, welcher wohl in einer großen Brombeerhecke nistet. Seit langen hatte ich mir vorgenommen Fotos von diesem bunten Vogel zu machen. Doch nicht auf unserm Grundstück sollte ich das perfekte Foto-Revier finden, sondern 4 km weiter an einem Feldweg. Dieser Weg verläuft durch die Felder, welche rechts und links gezäunt sind, damit das Damwild die Feldfrüchte in Ruhe lässt. An diesem Zaun ist immer wieder eine Hecke entstanden, aus Brombeeren, Weiden, Pappeln und Eichen. Abends bin ich diesen Weg, den ich sonst eher selten fahre langsam entlang gefahren und konnte aus nur ein paar Metern Entfernung das eher unscheinbare Neuntöter Weibchen fotografieren.


 Nun fuhr ich dort öfter vorbei. Dabei waren es ca. 150 m Feldweg welche von den Neuntötern genutzt wurden. Die Männchen saßen oft auf dem Draht des Zaunes und ließen sich dort auch aus dem Auto heraus fotografieren. 

Doch war meiner Meinung nach der Zaun nicht der fotogenste Ansitz. Deswegen beobachtete ich die Neuntöter einige Stunden aus dem Auto heraus. Mindestens 3 Männchen hatten den Feldweg unter sich aufgeteilt und schienen gerade in der Fütterungsphase zu sein. Kurz vor einer Kreuzung waren einige kleine Pappeln abgestorben und dienten nun dem Neuntöter als Ansitz. Dort wollte ich ihn gerne drauf fotografieren. Ich parkte also vor den trockenen Pappeln und wartete. Die Kamera hatte ich auf einem Bohnensack „feuerbereit“ liegen. Auf einmal tauchte das Männchen mit einer kleinen Maus im Schnabel auf und hüpfte vor mir, nur etwa einen halben Meter über dem Boden, in den noch grünen Pappeln hin und her. Er schien etwas zu suchen und beachtete mich überhaupt nicht. Schließlich fand er einen kleinen, spitzen Ast und spießte die Maus auf. Nun hatte er meine Aufmerksamkeit voll und ganz. Einen Neuntöter mit einer Maus im Schnabel, dass wollte ich doch unbedingt fotografieren. Das Männchen machte sich wieder auf den Weg und flog einige Meter weiter um auf einem Zaunpfahl Ausschau nach weiterer Beute zu halten. Die Zeit nutzte ich, um 2 kleine Äste vorsichtig zu entfernen die vor der Maus hingen und so ein Foto unmöglich gemacht hätten. Der Neuntöter kam wieder in meine Richtung geflogen ich machte mich fertig und richtet die Kamera auf die Maus aus. Doch er kam nicht zur Maus. Nur 2 m weiter in einem Brombeerbusch landete er, guckte kurz und verschwand drin. Schon hörte man das aufgeregte Zwitschern der Jungen. Nur ein paar Sekunden später tauchte das Männchen oberhalb des Nestes auf dem Zaun wieder auf. Putzte sich kurz und flog dann endlich die Maus an. Nun konnte ich beobachten, wie nach und nach die Maus an die Jungen verfüttert wurde und irgendwann ganz weg war. Schon kam das Männchen wieder auf die trockenen Äste geflogen und Schwupps hatte es wieder eine Maus gefangen.





Die nächsten 2 Tage verbrachte ich einige Stunden bei den Neuntötern und konnte viel beobachten was nicht zu fotografieren war. Am vierten Tag wartete ich vergebens 1,5 Stunden auf einen Anflug an das Nest und das Männchen war nur selten zu sehen. Als auch abends nach einer Stunde kein Anflug stattgefunden hatte, ging ich einfach nachschauen. Dort wo das Männchen immer im Brombeerbusch verschwunden war, schaute ich nach. Das Nest war von hinten nach unten gezogen worden und geplündert worden. Kleine weiße Haare fanden sich an dem Brombeerranken drum herum. Meine Vermutung lag auf Katze oder Waschbär. Zwar nisten an dem Weg noch zwei weitere Paare, doch sind die nicht ganz so begeistert von meiner Kamera. Auch halte ich die Plünderung solcher Nester für keinen Einzelfall, was müsste es sonst für ein großer Zufall sein, wenn ausgerechnet das Nest was ich seit 4 Tagen beobachte ausgeräumt wird? Ein paar Tage später konnte ich das Männchen zusammen mit einem Weibchen beobachten. Vielleicht schaffen sie noch eine zweite Brut, denn die Depotplätze fand ich teilweise wieder bestückt mit Mäusen vor.    

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Ziegenmelker oder Nachtschwalbe

Oft sind es Zufälle die einem neue Motive verschaffen, trotzdem habe ich selten so viel Zeit in so wenig Fotos gesteckt. Eine forstliche Maßnahme in einem jungen Kieferbestand, der nach einem großen Waldbrand in den 70ern aufgeforstet wurde, scheuchte einen Vogel von seinem Nistplatz auf. Dieser Vogel war erst kurz vor dem Menschen aufgeflogen und versuchte die Eindringlinge sofort mit einer vorgetäuschten Verletzung zu verleiten. So erfuhr ich von dem Nistplatz den ich mir ein paar Tage später auch gleich Mal anschaute. Trotz einer Markierung an einem Baum in der Nähe des Nistplatzes entdeckte ich den Vogel am Boden erst nach einigen Minuten intensiven Absuchen. Er vertraute ganz und gar auf seine Tarnung, die ziemlich perfekt ist, und ignorierte mich. So konnte ich ihn eine Weile beobachten und ein paar erste Fotos machen. Nach einer Weile schauten auch die Jungen unter dem Altvogel kurz Mal raus. Ansonsten passierte einige Stunden nichts. 


Wieder zu Hause machte ich mich daran so viel Informationen über den Ziegenmelker oder Nachtschwalbe zu sammeln wie ich konnte. Das mache ich immer wenn ich es mit einer "neuen" Art zu tun habe. Es stellte ich raus, dass es nicht viel auf dem Markt gab. Ich bekam das Gefühl, dass es sogar erstaunlich wenig über diese Art zu finden gab. Passender Weise kenne ich einen Fotografen der sich schlappe 13 Jahre mit dieser Art beschäftigt hatte. Von ihm erfuhr ich, dass am Tag bei den Nachtschwalben nichts, aber auch gar nichts passiert. Das Weibchen sitzt bei den Jungen auf dem Nistplatz und das Männchen irgendwo in der Nähe auf einem Ast. Erst nach Sonnenuntergang würde Bewegung in die Tiere kommen. Er konnte mir auch gleich alle erhältliche Literatur geben. Am nächsten Tag fuhr ich schon am frühen Abend hin um nach dem Tagesruheplatz des Männchen zu suchen. Vorher wollte ich aber noch kurz nach dem Weibchen und dem Nistplatz gucken. Sie waren weg! Ich schaute und schaute doch an der Stelle an der sie gestern noch gesessen hatten war nichts zu sehen. Verdattert schaute ich mich um und machte einen Schritt auf den Nistplatz zu. Da flog das Weibchen etwa 1,5 m neben mir und etwa 2 m vom gestrigen Platz entfernt auf und fing sofort das Verleiten an. Die Chance nutzte ich für ein paar schnelle Fotos und zog mich dann sofort  zum Weg zurück. Das Weibchen folgte mir noch einige Meter bis es zurück flog und wieder am Boden landete.



Nun las ich im Buch nach und fand heraus, dass die Jungen ab einem bestimmten Alter in der Umgebung des Nistplatzes umher wandern und deswegen nicht immer an der gleichen Stelle anzutreffen sind. So hatte sich auch das geklärt. Von nun an ließ ich den Nistplatz ganz in ruhe und verbrachte die Zeit damit den Tagesruheplatz des Männchen zu finden und seine Schnurr-Äste auf denen er sich nach Sonnenuntergang zum "Singen" nieder lässt. Die Schnurr-Äste zu finden war nicht schwer. Er flog jeden Abend zwischen 21:55 und 22:15 den gleichen Baum an. Den Tagesruheplatz dagegen, fand ich auch nach vier Tagen intensiver Suche nicht. Deswegen platzierte ich mich einfach abends in der Nähe der Schnurr-Äste um wenigstens ein paar Bilder machen zu können. Dabei waren die Lichtbedingungen jedes Mal mehr als schlecht. Selbst mit ISO 6400 lagen die Belichtungszeiten im günstigsten Fall bei 1/30 Sek. und sonst drunter.


Auch wenn nicht all zu viele Fotos bei rum gekommen sind war jeder Abend wieder spannend und lehrreich. Aber jetzt verstehe ich auch, warum sich so wenige Leute mit dieser Art beschäftigt haben.

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Im Wolfsrevier

Alles hat mit einer zufälligen Begegnung angefangen. Nach einer längeren Lernperiode hatte ich endlich mal wieder Zeit um auf Ansitz zu gehen. Da der Himmel bewölkt war und es nicht das beste Licht war nahm auch meine Freundin keine Kamera mit. Wir saßen an einer meiner Lieblingsecken auf einer Kanzel und schauten vor uns in einen lichten Kiefernbestand. Es dauerte etwa 45 Minuten bis ich eine Bewegung ein gutes Stück rechts von mir wahrnahm. Etwas Graues hatte ich zwischen zwei dicken Kiefern vorbeihuschen sehen. Mit dem Doppelglas schaute ich in die Richtung und sagte noch „war das ein Dachs?“, doch dann sah ich ihn, einen Jungwolf. Er kam durch den Kiefernbestand auf den Waldweg auf dem wir gekommen waren drauf zu. Sofort überlegte ich wie ich die Begegnung festhalten könnte. Mit dem Handy hinter dem Fernglas auf der Kanzelbrüstung aufgelegt versuchte ich den Wolf zu filmen. Dieser kam ganz lässig auf den Weg und auf unsere Kanzel drauf zu. Er näherte sich bis auf etwa 25m da nahm ich das Handy hinter dem Fernglas hervor und diese Bewegung veranlasste ihn sich zu verdrücken. Noch total verwundert über die Begegnung sah ich von der anderen Seite ebenfalls einen Jungwolf auf uns zukommen. Dieser bog etwa 30m vor uns rechts ab und legte sich vor einer dicken Kiefer und schien dort zu warten. Nach einer Weile verzog er sich aber in die Naturverjüngung. Noch 9% Akku zeigte mein Handy als nur wenige Minuten später aus der gleichen Richtung drei Jungwölfe den Weg entlang kamen. Es war schon deutlich dunkler und mein Handy konnte kaum noch filmen als die drei Jungwölfe in ebenfalls in der Naturverjüngung verschwanden. Die nächsten Ansitze in der Ecke fanden nach Absprache mit dem zuständigen Revierförster mit der Kamera statt. 


Ein sehr schönes Erlebnis hatte ich dabei an einem Abendansitz. Ich hatte kaum die Kanzel bestiegen, da sah ich vor mir im Blaubeerkraut ein kleines Zucken. Dort lagen drei Jungwölfe und schienen durch Fliegen und Mücken gepiesackt zu werden. Um eine bessere Perspektive zu haben kletterte ich vorsichtig von der Kanzel und platzierte mich direkt drunter. Vorsichtig stellte ich den VR meines Objektives aus und die Kamera auf den Quiet-Modus. Über eine Stunde konnte ich so die Jungen beim Aufwachen beobachten und nach und nach machten sie sich auf den Weg zum all abendlichen Treffen mit den Eltern. 




Von den Eltern hatte ich bisher noch nichts gesehen. Das änderte sich bei einem Abendansitz. Es war schon recht dunkel und ich rechnete schon nicht mehr damit etwas zu sehen, als ich von rechts einen großen Wolf auf mich zu kommen sah. Er zog gradewegs auf den Weg vor mir zu, bremste aber abrupt in dem Graben davor. Scheinbar hatte er trotz meiner Qutfox Kleidung Wind bekommen. Er zog auf dem Wechsel auf dem er gekommen war wieder ab und ich konnte nur zwei Bilder im ziehen machen. Dabei konnte ich bei dem letzten deutlich erkennen, dass es sich um einen Rüden handelte. Ebenfalls konnte man am Fang und am Vorderlauf Schweißspuren erkennen, scheinbar kam er gerade von einem Riss.


Meine letzte Begegnung war auf dem Rückweg eines Abendansitzes. Es war eigentlich schon zu dunkel für gute Fotos und ich wollte nicht länger bleiben als nötig um nicht weiter zu stören. Da machten einige Kolkraben rechts von mir einigen Lärm schienen aber an einer Stelle zu bleiben. Ein Blick durch die Kamera zeigte mir, dass ein Wolf gerade dabei war vor mir über den Weg zu ziehen. Geduckt lief ich ein paar schnelle Schritte um näher dran zu sein. Ich stellte die Kamera wieder auf schnelles Serienbild und schaltete auch den VR wieder ein, da es schon verdammt dunkel war. Dann zog der Wolf vor mir auf den Weg und die Kamera fokussierte nicht richtig. Als der Fokus endlich gegriffen hatte ratterte die Kamera los. Der Jungwolf schaute hoch und fixierte mich kurz bevor er den Weg überquerte und in der Dickung verschwand. 

   

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Füchse locken im Winter

Will man Füchse erfolgreich reizen, sollte man schon vor der Ranzzeit üben. Denn die Klage zeigt ja das ganze Jahr Wirkung auf den Fuchs. Unter den vielen Angeboten an Lockinstrumenten die man am Markt finden kann, seinen persönlichen Favoriten zu finden ist nicht leicht. Ich besitze die Rottumtaler Hasenklage, Vogelklage und Mauspfeife, von denen mich keins überzeugt hat. Den Blatter dagegen benutze ich schon länger und war mir schon oft eine große Hilfe. Da hörte ich von einem befreundeten Berufsjäger, dass er die Hasenklage mit dem Rehblatter nachahmen würde. Dazu würde er einfach den Blatter weiter in den Mund nehmen und schon ließe sich Hasen- und Kaninchenklage naturgetreu nachempfinden. Nach diesem Tipp musste ich natürlich den Klage-Blatter sofort im Revier testen. Und siehe da es klappte hervorragend. Nach etwas Übung ließen sich hohe und tiefere Klagelaute mit dem Blatter erzeugen. Ein Instrument für alles, ganz nach meinem Geschmack.

Zur Ranz kann es einem gut passieren, dass die Rüden nicht an einem Hasen, und mag er noch so gut Klagen, interessiert sind. In der Hochranz kommt dann der Ranz- oder Fuchsbeller zum Einsatz. Ein Lockinstrument mit dem sich sowohl der Laut der Fähe als auch der des Rüden nachahmen lässt. Hier bietet Rottumtal und Weißkirchen Locker an. Beide funktionieren, ich habe mich aber erst mal für den Weißkirchner entschieden.
Neben dem Lockinstrument ist der Zeitpunkt des Reizens entscheident. Dafür muss der Lockende sehr genau den Fortschritt der Ranz beobachten. Denn meiner Erfahrung nach funktioniert eine Klage am besten am Anfang und am Ende der Ranz. So kann man Anfang Januar bei einem Ansitzen schon mal den „Fuchs-Blatter“ mitnehmen und möglicherweise den ein oder anderen Rotrock erwischen. Auch die Tageszeit ist entscheidend für das Reizen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man am erfolgreichsten war, wenn man ca. 2-1,5 Stunden vor Sonnenuntergang mit dem Reizen beginnt und sich dann von Rufstand zu Rufstand durch das Revier vorarbeitet.

Das Wie und das Wann haben wir geklärt, nun geht es um das WO?
Da die Füchse in der Ranz so aktiv sind, können sie in dieser Zeit überall zu jeder Zeit auftauchen. Denn Füchse halten sich über Tag gerne im Dickicht auf.  Fichtendickungen, dichte Laubholznaturverjüngung  und Schilf sind sehr beliebte Tageseinstände, in deren Nähe man seine Rufstände aufbauen kann. Auch der Bau ist während der Ranz ein wichtiger Ort für die Füchse. In dessen Nähe hält sich meist die Fähe auf und wartet dort auf den vorbeikommenden Rüden.

Zur Ausrüstung gehört für mich, wenn Schnee liegt, der Schneevolltarn oder der Blättertarn. Denn ein  Fuchs ist ein schlaues und aufmerksames Tier, welches man nicht unterschätzen sollte! Ob man sich nun für den Schneevolltarn der Bundeswehr entscheidet oder einen anderen und wahrscheinlich teureren, muss man für sich entscheiden. Aber Handschuhe und Maske sind wichtiger als eine Hose! Auch die Kamera lässt sich einfach tarnen. Wenn Schnee liegt einfach eine alte Mullbinde drum herum wickeln, oder ein Tarnklebeband, welches es in allen erdenklichen Mustern gibt, verwenden. Die Ausrüstungsgegenstände lassen sich beliebig erweitern und Modifizieren. 
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Vortrag vom BDF an der Uni Göttingen




Am 17.12.2013 durfte ich auf dem Nordcampus der Uni Göttingen in den Räumen der Forstwissenschaften einen Vortrag über Jagd- und Wildtierfotografie halten. Eingeladen hatte mich die Studentengruppe des BDF (Bund Deutscher Forstleute). Bei Glühwein und Keksen konnte ich knapp 60 interessierte Gäste mit Fotos und kleinen Geschichten 1,5 Stunden unterhalten. 





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Kwik Camo

Um schnell und felxibel einen getarnten Ansitz zu haben gibt es den kwik Camo. Allerdings ist dieser einfache Überwurf mir deutlich zu teuer. Deswegen habe ich überlegt wie man mit möglichst wenig Aufwand etwas vergleichbares basteln könnte. Ein Tarnnetz mit einem Loch für das Objektiv ist die einfachste Lösung. Doch die "normalen" Tarnnetze waren mir nicht blickdicht genug und auch den Tarneffekt fand ich nicht optimal. Deswegen habe ich mich für das Deerhunter 3D-Tarnnetz entschieden. Das gibt es in zwei verschiedenen Größen. Beide sind so wie sie sind nicht als kwik Camo zu gebrauchen. Ich habe mich für das 1,5m x 6m entschieden. Dieses sollte dann in der Mitte aufgetrennt werden und auf 3m x 3m vernäht werden. Für die Näharbeiten stellte ich meine Oma ein. Die gelernte Schneiderin brauchte für das Auftrennen, Zusammennähen und für das Objektivloch keine 10 Minuten. 



Das Loch für das Objektiv wurde so angebracht, dass es optimal über die Gegenlichtblende des 500ers passt wenn es auf dem Stativ befestigt ist. Die Blätter, welche den 3D Effekt des Tarnnetzes erzeugen sind auf ein Nylon Tarnnetz genäht durch welches man problemlos gucken kann. 



Man kann in dem Bereich durch dem man guckt auch ein paar Blätter wegschneiden um eine bessere Sicht zu haben.


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Pinewood Tarnanzug

Die Überzeugung, dass vernünftige Tarnung bei der Jagd/Wildtierfotografie sinnvoll ist, ist mittlerweile auch bei den deutschen Jägern/Fotografen angekommen. Doch wer läuft schon den ganzen Tag im Blättertarn rum? Um schnell und spontan getarnt auf Jagd/Fototour gehen zu können gibt es eine Reihe von Überziehanzügen. Wir hatten den "Pinewood Tarnanzug APG" im Test.



 Die Anzüge müssen ein paar Anforderungen erfüllen um jagdlich tauglich zu sein. Für mich ist es am wichtigsten, dass man sich mit ihm leise bewegen kann. Der Anzug darf zusammen mit der Bekleidung die man darunter träg keine lauten Geräusche machen. Dann muss er leicht und luftig sein, damit man ihn auch im Sommer über den Klamotten tragen kann. Außerdem müssen für mich solche Überziehanzüge seitliche Durchgriffstaschen an der Hose haben, damit ich an die Dinge in meiner Hosentasche komme. Wenn man den Pinewood Tarnanzug in die Hand nimmt, merkt man, dass er leicht ist. Das Polyester ist dünn und wirkt luftig aber stabil. Für den ersten Test ging es zur Blattzeit auf eine Pirsch. Besonders bei der Jagd/Fotografie auf ebener Erde ist eine gute Tarnung wichtig. Meine Testperson sah den Anzug skeptisch an, in Anbetracht der Brombeeren die uns erwarteten. Auch die "Mückensicherheit" sollte jetzt auf die Probe gestellt werden. Schon beim Anziehen viel meiner Testperson der erste Verbesserungsvorschlag ein. Die Hose passte nämlich nicht über die breiten Meindl Schuhe. Ein Reißverschluss o.Ä. wäre für das Überziehen von Vorteil gewesen. Doch auch mit Schuhe ausziehen war der Anzug schnell angezogen. 




Die Hose und Jacke wurden von passenden Handschuhen und einer Gesichtsmaske vervollständigt. Auf ging es zur Pirsch. Was sofort auffiel war die Geräuschlosigkeit. Beim Pirschen war von den Klamotten nichts zu hören. Wir pirschten einige Meter in den Wald und warteten bevor ich zu blatten begann. Sofort brach von links durch das Unterholz etwas auf uns zu. Meine Testperson war im Anschlag und ich blattete weiter. Als das Stück Wild zum Vorschein kam staunten wir nicht schlecht. Ein Stück Damwild kam schnurstracks auf uns zu. Es näherte sich bis auf ca. 10m bevor es stehen blieb und in unsere Richtung sicherte. Keiner von uns bewegte sich und so hielten wir das "Anstarrduell" durch bis das Stück Damwild verunsichert abzog. Die Tarnung hatte ihren Sinn erfüllt. Das Damwild welches bekanntlich gut äugen kann, hatte uns im Wald nicht ausmachen können. Die Pirsch wurde fortgesetzt und die Bedenken bezüglich der Brombeeren und Mücken konnten wir getrost vergessen. Der Anzug nahm keinerlei Schaden durch die Stacheln der Brombeeren und meine Testperson kam weitestgehend ohne Mückenstiche davon. 



Auch die Handschuhe und Maske welche in Verbindung mit einer Mütze getragen wird fanden Gefallen bei meiner Testperson. Besonders da es sich um eine Netzmaske handelte und so die Temperaturen über 26°c ertragbar machte.
Der Tarnanzug von Pinewood war noch zwei weitere Male im Einsatz. Einmal bei einer Waschbärenjagd und ein andermal zur Krähenjagd. Beides Lockjagden bei denen die Tarnung das A und O ist. Jedes Mal waren die Testpersonen zufrieden mit Material und Verarbeitung. Der Tarnanzug hat jetzt einen festen Platz im Kofferraum gefunden wo er schnell einsatzbereit ist auch wenn man mal spontan zur Jagd/Fototour geht und es vorher nicht geschafft hat jagdliche Klamotten an zu ziehen. Alles in allem ein praxistauglicher Tarnanzug.  





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Spiekeroog Urlaub

In diesem Sommer sollte es auf eine Nordseeinsel gehen da wir mal ein paar mehr Vogelarten in unser Archiv aufnehmen wollten. Wir suchten uns Spiekeroog aus, da es dort einige Sumpfohreulen geben sollte, genauer gesagt 15 Brutpaare. Wie viele Nordseeinseln ist auch Spiekeroog autofrei und nur mit der Personenfähre zu erreichen. Die Überfahrt dauert nicht lange und vom Hafen kommt man direkt in die Stadt. Dort reihen sich Pensionen an Restaurants und kleinen Läden.
Wir waren ja zum Fotos machen dort, also schnell Rucksack gepackt und los. Wir machten einen Turn zum Strand und auf den westlichen Teil der Insel. 



Auf unserer Tour trafen wir auf viele Fasanen welche sich kaum von uns stören ließen. Am Campingplatz sollten während der Brutzeit einige Sumpfohreulen gesichtet worden sein, doch uns kamen leider keine in Anblick. Vom Zeltplatz aus gingen wir auf dem Deich zum Hafen. Dort war mal wieder Niedrigwasser und auf dem Schlick tummelten sich allerlei Watvögel. Auf den Steinen am Rand arbeiteten wir uns Stück für Stück vor an die Schlickkante. Dort angekommen kauerten wir uns so flach es ging auf die Steine und ließen dann die Vögel zu uns kommen. So konnten wir die ersten paar Bilder von einem Rotschenkel machen. 




Die Akustik des Watts werde ich sobald nicht aus dem Ohren kriegen. Ein geflöte und getöse, gezeter und gekrechtse von allen Seiten. Am nächsen Morgen waren wir bei Sonnenaufgang wieder vor Ort und jetzt bei Ebbe waren die Vögel etwas weiter draußen. So krabbelten wir an einer Steinmauer weiter raus in den Hafen um vorne bei den Vögeln zu sein. Dort konnten wir auf kürzester Distanz Steinwälzer, Rotschenkel und Sandregenpfeifer fotografieren. Das Wasser stieg relativ schnell und trieb so die Vögel immer näher vor unsere Linsen. Durch die schnell wechselnen Lichtbedingungen an der Küste musste man immer wieder seine Einstellungen überprüfen, damit die Bilder nicht absaufen bei dem dunklen Watt oder ausfressen bei den weißen Federn der Vögel.




Völlig eingesaut gingen wir dann zurück in unser Zimmer und dann Frühstücken. Da wir total blauäugig in diesen Urlaub gefahren sind kauften wir uns dann billige Überziehregenkleidung, damit wir uns praktisch in das Watt legen konnten um eine möglichst flache Perspektive zu erhalten. Für den Abend hatten wir uns vorgenommen, in den wilderen Ostteil zu gehen. Dafür musste man ein ganzes Stück laufen, und ich hätte mich wieder dafür lünchen können, weil ich meine guten Meindl Wanderschuhe zu Hause gelassen hatte und nur mit den leichten Sommerschuhen losgefahren war. Der schwere Fotorucksack machte sich dann auf den unebenen oder rutschigen Wegen bemerkbar und so knickte ich das ein oder andere Mal um oder rutschte aus. Letztendlich waren wir tief in den Osten vorgedrungen und die Sonne ging gerade unter als wir endlich eine Sumpfohreule sahen, die eine Rohrweihe verscheuchte. Leider ließ sie nicht mehr als eine kurze Beobachtung zu. 



Bei Mondschein machten wir uns auf zurück in die Stadt. Als wir endlich wieder in unserem Zimmer angekommen waren, war es so spät, dass es kein Abendbrot mehr gab und wir aus dem Rucksack naschten. Am nächsten Morgen waren wir wieder im Hafen und lagen jetzt bäuchlinks im Watt. Wieder kamen uns die Vögel recht nah, vor allem die Sandregenpfeifer mochten uns an diesem Morgen. 



Leider hielten Grünschenkel, Brachvögel und co. immer Sicherheitsabstand. Zusammenfassend haben wir einige neue Arten fotografieren können, zwar nicht die die wir geplant haben, aber es war trotzdem interessant. 


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Die Großtrappenauswilderung






Anfang August hatte ich die Möglichkeit bei dem Großtrappenprojekt in Sachsen-Anhalt die Auswilderungsvögel bei einem ihrer Spaziergänge mit der Kamera zu begleiten. Als eine Vogelart deren Population sich auf ca. 150 Tiere in Deutschland beläuft werden intensive Schutzmaßnahmen ergriffen um die verbeibenen Tiere zu erhalten und den Nachwuchs zu sichern.



Dazu gehört die Auswilderung von Jungvögel. Die Jungvögel werden von den Trappenbeauftragten zwei mal täglich ausgeführt, so das sie die Umgebung um ihre Voliere, in der sie die Nacht verbringen, kennen lernen.




Dabei tragen die Trappenbeauftragten Anzüge in grellen türkisen Farben, damit die Großtrappen sich nicht an Menschen gewöhnen. Würde man nicht einen solchen Anzug tragen würden die Trappen flüchten oder sich verstecken. So musste ich bei dem Spaziergang auch einen solchen Anzug tragen. Dabei konnte ich im Laufe von 2,5 Stunden, für mich neue Eindrücke in die Lebensweise der Großtrappen mitnehmen. Die Fotos sind also nicht von richtigen Wildtieren wie meine sonstigen Motive, trotzdem hat es Spaß gemacht die Tiere so nah zu erleben. Mehr Informationen zu den Großtrappen unter: http://www.grosstrappe.de/







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Moultrie M-80XT


Wildkameras im Revier gehören ja schon fast zur Standardausrüstung. Als ich mir 2006 meine erste Wildkamera kaufte war das allerdings noch nicht so. Als ich meine ausgediente Kamera dann verkauft hatte stand die Frage im Raum, welche der vielen Kameras auf dem Markt hole ich mir? Da ich nicht mehr als 200€ ausgeben wollte fielen schon mal eine ganze Menge an Kameras raus. In diversen Foren las ich immer wieder, dass viele mit den Moultrie Kameras sehr zufrieden waren. Sie erfüllten meine Ansprüche an Bildqualität und Infrarotblitz Reichweite. So bestellte ich mir die Moultrie M-80XT im Angebot mit Metallschutzhülle, 4GB SD Karte und einem Satz Batterien für 194€.





Schon beim Auspacken bemerkte ich, dass es kein Fehler war. Die Kamera ist zwar deutlich kleiner als meine erste Kamera, doch sie ist solide gebaut. Das Handbuch ist auf Deutsch, auch wenn das Menü auf Englisch ist. Die Einstellungen waren schnell vorgenommen. Als ersten Test installierte ich die Kamera auf unserem Grundstück. An deren äußeren Ecke steht eine Fasanenschütte, welche bei Schnee nachts auch vom Damwild aufgesucht wird. Das wollte ich mir natürlich angucken. Schon nach der ersten Nacht waren zahlreiche Fotos auf der Speicherkarte. Meine Ansprüche wurden umfassend erfüllt. Vor allem die Ausleuchtung der Fotos bei Nacht war mir wichtig. Da zeigte die Moultrie M-80XT ein sehr gute Leistung, um ehrlich zu sein, die beste die ich je gesehen habe. Durch wissenschaftliche Projekte hatte ich viel mit Wildkameras zu tun. Dort wurden hauptsächlich die sehr teuren Reconyx Kameras verwendet, und deren Ausleuchtung mit dem IR-Blitz war für mich nie überzeugend. Bei der Schärfe muss man nachts immer Abstriche machen, da die Kamera mit langen Belichtungszeiten arbeiten muss, aber auch dafür hat die Moultrie eine Einstellung die die Bilder schärfer macht.










Mein zweiter Test fand an einem Dachsbau statt. Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu meiner alten Kamera fiel mir dort beim Aufhängen auf. Die Batterielaufzeit wird in Tagen und in Prozent angezeigt, was ich als sehr praktisch empfunden habe. Auch dort war die Ausleuchtung klasse und die Fotos gefielen mir sehr. Was ich allerdings, wie bei meiner alten Kamera und den Reconyx auch, beobachten konnte war, dass das Wild die Kamera beim Fotos machen bemerkte und eine gewisse Scheu zeigte. Diese Scheu legte sich aber nach ein paar Fotos. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob das Wild etwas sieht oder hört was es auf die Kamera aufmerksam macht.





Neben den Fotos wollte ich auch die Videos testen, da ich auch gerne Videos mit einer Wildkamera machen wolle. Da hat die Moultrie die Einstellung, dass die Kamera ein Foto und ein Video pro Auslösung macht. Das habe ich als sehr praktisch empfunden, da man die Fotos schnell durchklicken konnte um die Fehlauslösungen auszusortieren und dann nur die Videos angucken konnte auf denen auch wirklich was drauf war. Neu war außerdem, dass die Kamera Bild und Ton aufzeichnete, was ich ebenfalls als gut empfunden habe. Die Videos werden mit einer Auflösung von 720x400 Pixel aufgezeichnet, also guckbar.  Die Länge der Videoaufzeichnung lässt sich einstellen. Von 5, 15 oder 30 Sekunden bei Tag und 10 Sekunden bei Nacht. Das ist das Einzige was besser sein könnte, meiner Meinung nach. Dieser "Makel" wird aber durch die Auslösezeit von unter einer Sekunde wieder gut gemacht. Für mehr detaillierte, technische Informationen: http://www.wildkamera.eu/moultrie/moultrie-game-spy-m-80xt/a-1039/
Für mich alles in allem eine Sehr gute Kamera!


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  Wolf in Deutschland

Meine Aussicht vom Hügel

Meine erste Wolfbeobachtung hat für mich den Erfolg eines langen Weges gebracht. Spuren der Wölfe hatte ich mittlerweile genug gesehen und fotografiert. Angefangen haben meine Versuche eigentlich im Februar 2012. In der strengen Frostperiode konnte ich auf einer Fotopirsch durch mein Wald-Fotorevier einen frischen Riss finden. Die Wolfsmeldungen von bekannten Jägern und Forstleuten hatten sich in der vergangenen Woche gehäuft. Deshalb dachte ich schon als die 15 Kohlkraben und die 2 Seeadler vor mir in den Altkierfern aufflogen, dass es vielleicht ein Wolfsriss sein könnte. Als ich dann vor dem Damspießer stand rief ich erst einmal einen bekannten Wolfsbeauftragten an um zu erfragen auf was genau ich bei so einem Riss achten müsste um fest zu stellen, dass es sich um einen Wolfsriss handelt. Die Art und Weise der Bisse war entscheident. Der Abstand der Fangzähne und die verbliebenden Teile des Stückes. Ich entfernte also die Decke um den Träger und maß den Abstand der Abdrücke der Fangzähne. Weitere Bisswunden waren kaum fest zu stellen. Außerdem wurde hauptsächlich das Fleisch der Keulen gefressen aber nicht die Innereien. Zuhause angekommen beschäftigte ich mich intensiver mit der Rissbegutachtung.
Im Laufe der nächsten Woche konnte ich dann noch drei weitere Risse finden. Ein Stück Damwild und ein Frischling.

Wolfsriss


Im Laufe der nächsten Woche konnte ich dann noch drei weitere Risse finden. Ein Stück Damwild und ein Frischling. Außerdem berichtete mir ein Rücker, dass er morgens früh einen Wolf auf einem Waldweg gesehen hätte. Da Schnee lag fuhr ich sofort an die Stelle um die Spuren zu fotografieren. Ich konnte zwar nicht den geschürten Trab über die vorgeschriebene Strecke nachweisen aber ein Wolf war sehr wahrscheinlich.Später im Jahr begann ich mein Praktikum auf einem Truppenübungsplatz in den neuen Bundesländern. Dort war schon seit mehreren Jahren ein Rudel etabliert und produzierte fleißig Nachwuchs. Dieses dreimonatige Praktikum sah ich als meine Chance auf ein Foto vom Wolf. Auf den Drückjagden wurden jedes Mal mehrere Wölfe gesehen auch von Ständen ganz in meiner Nähe, doch ich sah keinen. Dafür immer wieder ihre Spuren. Von Fährten bis zu den markannten Kothaufen mitten auf den Fahrwegen konnte ich alles gut dokumentieren.

Wolfsfährten




Wolfskot



Auch auf den Wildkameras hatten wir regelmäßig Wölfe. Manchmal nur wenige Stunden bevor wir dort waren. Ansitz über Ansitz verlief erfolglos. Doch als im Januar 2013 der Schnee fiel bemerkte ich zwei Tage hintereinander, dass Wölfe in der Nähe eines Hügels vorbeigezogen waren. am 15.1. setzte ich mich früh morgens auf diesen Sitz von dem aus man weit gucken konnte. Um 9:02 Uhr stand plötzlich links von mir auf einer Fahrspur ein großer, grauer Hund. Das 500mm Objektiv stand neben mir doch hatte ich auf meiner Kamera noch das Weitwinkel um vor Langerweile den Sonnenaufgang zu fotografieren.





Schnell war die Optik gewechselt und die ersten Bilder gemacht. Der Wolf schaute mich an. Dann kam er auf mich zu gelaufen im typischen Wolfsgang. Er stoppte wieder, schaute nach links und kam noch ein Stück auf mich zu. Schließlich hielt er die Nase in den Wind und drehte sich um. Er trollte sich bis zur Waldkante, von der aus er mich noch einmal ansah und dann verschwand.
Ich war super happy.










Am 16.1. war es diesig und dunkel, selbst nach Sonnenaufgang. Den ersten Wolf des Tages sah ich um kurz nach 8 Uhr. Er schürte 300m vor mir auf einem Weg lang und verschwand nach kurzer Zeit in der Birkensukzession. Ich ärgerte mich schon, dass ich nicht wenigstens eine Doku-Aufnahme machen konnte. Es war so dunkel, dass ich die ISO Einstellung recht hoch stellen musste. Doch schon um 8:23 Uhr kam ein Wolf von der anderen Seite auf dem breiten Weg lang auf mich zu. Allerdings nicht lange. Er bog dann links ab und verschwand ebenfalls in den Birken.




Eine Stunde später kam ein Wolf den gleichen Weg lang wie der erste an diesem Tag. Nun hielt mich nichts mehr auf dem Hügel. Trotz nicht ganz optimalem Wind pirschte ich auf den Weg auf dem der Wolf lief drauf zu. Ich konnte mich ein ganzes Stück weit nähern. Aufmerksam wie Wölfe sind hatte er mich schon bemerkt. Er hielt an. Meine Kamera ratterte eine Serie und dann blickte ich über die Kamera. ca. 60m trennten uns. Dem Wolf war der klickende Klumpen nicht geheuer und verzog sich hiner eine Kiefer. Dort schaute er noch einmal hervor, dann verschwand er. Auf dem Sitz angekommen verpasste ich vor lauter Freude fast den Wolf um 9:42 Uhr der über den Brandschutzstreifen lief. Was für ein Morgen!






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  Jungfüchse

Aus aktuellem Anlass und weil ich über die Jahre schon eine Menge Fragen zu diesem Thema gestellt bekommen habe, dachte ich mir schreibe ich diesen Blog.
Neben dem unverkennbaren Niedlichkeitsfaktor sind Jungfüchse auch wegen ihrer geringen Furcht und hohen Neugier ein super Motiv. Dafür bedarf es einen gewissen Aufwandt sie zu fotografieren.


 

Schritt 1. Baue suchen

Der erste und wichtigste Schritt ist das Suchen und Finden eines "befahrenden" Fuchsbau. Denn entgegen der weit verbreiteten Meinung leben Füchse nicht das ganze Jahr in ihrem Bau. Nur zur Ranz (Paarungszeit) und zur Aufzucht der Jungen wird ein Bau regelmäßig benutzt. Nun sollte man den Bau schon kennen, bevor die Jungen draußen spielen. Dafür muss man wissen wann und wo man suchen muss. Ganz einfach, ein Bau ist dort wo man einfach graben kann und die Fähe sich sicher fühlt. Also Böschungen, Hänge und Wälle sind bevorzugte Stellen für Bauten. Dann befinden sie sich meist an "Schnittstellen" also an Genzlinien von Wald zu Feld oder Dickung zu Altholz etc. Junge Füchse zeigen sich außerhalb des Baues frühestens nach drei Wochen. Je nachdem wo man sich befindet ist das zwischen Mitte April und Mitte Mai. Anfang April ist also eine gute Zeit um Baue zu suchen. Denn bevor eine Fähe einen Bau bezieht wird sauber gemacht, es wird also viel Erde draußen liegen, bei einem neuen Bau sowieso. 

 
Schritt 2. Vorbereitung

Nun hat man einen Bau der frisch aussieht und an dem man Fotos machen will. Je nach Brennweite muss man nah ran, da die Füchse ja noch klein sind. Man sollte sich eine Stelle in guter Entfernung (ca. 10-15m für den Anfang) suchen und diese ggf vertarnen. Dabei ist es natürlich wichtig auf dem Wind zu achten, er sollte nie in den Rücken und in Richtung Bau wehen. Denn man weiß ja nicht ob vielleicht die Fähe im Bau steckt. Störende Äste oder Halme können vorsichtig entfernt werden, man sollte aber nicht unnötig nah an den Bau heran treten. 



Schritt 3. Wann und Wie

Wie schon gesagt ist Ende April und Anfang Mai eine gute Zeit für Jungfüchse. Man sollte also seinen Bau regelmäßig aus der Entfernung kontrollieren. Dafür muss man nicht morgens um 6 Uhr raus, da ist kein Jungfuchs draußen. Die Kleinen kommen meist erst ein paar Stunden nach Sonnenaufgang raus, da es dann schon wärmer ist. Zwischen 9 und 12 ist eine gute Zeit. Wenn man sie dann entdeckt hat sollte man nicht sofort hin stürmen, sondern darauf achten, dass man sich erst nähert wenn sie mal gerade im Bau sind. Jungfüchse kommen nach einer Störung zwar relativ schnell wieder raus aber eine Störung ist nie gut. Wie beim Dachse auch, sollte man mit dem Auslösen der Kamera warten, bis der Fuchs ganz aus dem Bau raus schaut. Was auch ganz wichtig ist!! die Fähe darf einen nicht mitbekommen, sonst ist Ende! Die Jungen werden dann weggetragen und in einen Notbau verfrachtet und den zu finden ist verdammt schwer. Also wenn man am Bau sitzt und die Fähe kommt nicht Dauerfeuer! Wenn es nicht gerade Windstill ist gibt es immer irgendwelche Geräusche, diese zum Auslösen nutzen und am besten nur Einzelbilder mit längeren Pausen. Wegen der Fähe sollte man auch darauf achten so wenig wie möglich Geruch zu hinterlassen. Also auch keinen extra auftragen! Dann am besten auf einer Unterlage sitzen, lange Klamotten tragen und feste Schuhe.  
 

Schritt 4. Außerhalb des Baues

Nach und nach wird der Aktionsradius der Jungfüchse größer und es wird somit auch schwerer sie zu festen Zeiten am Bau zu fotografieren. Jetzt wird es Zeit heraus zu finden wohin sie gehen. Meistens folgen sie ihrer Mutter auf eine Wiese die ihr Hauptjagdgebiet ist. Dort werden sich dann auch die Jungen bald zeigen. Auch dort lassen sich gute Bilder machen. Die Füchse sind jetzt zwischen 5 und 6 Wochen alt und haben schon die ein oder andere Begegnung mit einer Maus gemacht, was bedeutet sie reagieren auf "Mäuseln", dass ist das Nachahmen des Mauspiepen mit den Lippen. Man sollte es aber sehr dosiert einsetzen, denn die Füchse sind ja nicht doof. Durch das Mäuseln lassen sie sich anlocken oder mal zum Aufblicken bewegen. 

 
 

Schritt 5. Das Drumherum

Auch wenn es sich aus meinem Mund vielleicht komisch anhört, man sollte vermeiden, dass man gesehen wird wenn man zum Bau geht, da Jäger ein gewisses Interesse an Fuchsbauten haben und das Fotografieren schnell beenden können. Genauso neugierige Spaziergänger mit ihren Hunden oÄ. Dann legen manche Fotografen Futter aus um die Jungen an zu locken oder zu gewöhnen. Die Gewöhnung funktioniert meistens nur in der Zeit in der sie noch ganz jung sind und verläuft sich im Sommer. Wenn nicht, endet so ein gewöhnter Fuchs meistens schneller under einem Rad oder vor der Büchse als ohnehin schon. Deswegen versuche ich nicht die Jungen an mich als Mensch zu gewöhen. Das Auslegen von natürlichen "Futter" wie eine tote Taube oÄ dagegen kann klasse Situationen verschaffen, da sie meist gerne angenommen werden.    


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 Der Dachs und sein Erscheinen am Bau

Nach vier Jahren (2008-2011) Dachsbeobachtung habe ich einiges an Daten. Nach den meisten Ansitzen habe ich den genauen Zeitpunkt aufgeschrieben in dem der Dachs das erste mal am Bau erschienen ist. Der Beobachtugszeitraum erstreckt sich hierbei von Februar bis August. Im Februar sind die meisten Daten mit Hilfe einer Wildkamera aufgezeichnet worden. Alle Daten habe ich jetzt mal in eine Exceltabelle eingetragen und ein mehr oder weniger übersichtliches Diagramm draus gemacht.
Jeder blaue Punkt steht für eine Beobachtung. Über Rückmeldungen wie es bei euch am Bau zugeht würde ich mich natürlich freuen.









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An Tagen wie diesen

Es ist der 21.3.2012, es fallen eine Reihe an Vorlesungen aus, es ist super Wetter und ich bin zu Hause.
Im Internet habe ich schon einige Bilder von Moorfröschen gesehen und denen gilt meine erste Station. Allerdings fehlt mir ein Makroobjektiv also bin ich, wie immer, mit meinen 700mm unterwegs. Das Wasser in dem Moorfroschtümpel steht recht hoch, deshalb habe ich meine Wathose dabei. Noch vor 1,5 Wochen war hier tote Hose, doch jetzt blubbern mir die blauen Männchen schon entgegen.Wathose an und rein ins Wasser. Doch schon bald merke ich, dass zwar massig da sind, sie aber empfindlich auf meine Annäherungsversuche reagieren.





Also pirsche ich nun ausnahmsweise mal Frösche an. Der Erfolg ist nur sehr mäßig, dafür lief mir das Wasser schon angenehm frisch den Rücken hinunter. Ein Teichfrosch (gehe mal davon aus, dass es einer ist) lässt sich kaum stören, aber fotografieren. Die Blaumänner allerdings eher weniger.





Meine zweite Station ist mein "Rehwildboitop" eine Wiesen/Acker Landschaft in die sich kein Mensch verirrt und auch kein Weg hin führt, optimal für Rehe! Dort bin ich auf der Suche nach dem schwarzen Jährling den ich erstmals im Februar kurz beobachten konnte. Der Wind kommt aus dem Westen und die Sonne auch...Gegenlicht also. Ich finde den Sprung mit dem schwarzen Bock und kann überrascht feststellen, dass er nur eine Stange hat! Anscheinend hat er nur den linken Rosenstock und schiebt dort eine lauscherhohe Gabel. Wenn er den Mai überlebt freue ich mich jetzt schon ihn mal von Nahem zu erwischen. Auf dem Rückweg treffe ich noch auf mehr Rehwild, alle Böcke sind noch im Bast.





Ich bin auf dem Weg zurück als ich bemerke, dass die Straße praktisch mit Leichen gepflastert ist und zwar von Erdkröten. Ich bleibe in einer Einfahrt stehen, schnappe mir meine Kamera und lege mich auf die Straße. Denn die Erdkröten hüpfen in einem unendlichen Strohm über die Straße. Meistens schon Weibchen mit den Männchen auf dem Rücken. Wenn Autos kommen nehme ich schnell das Pärchen von der Straße und widme mich dann schon dem nächsten Paar. So hüpfe ich also zwischen Autos, toten und lebenden Kröten hin und her und mache dabei noch das ein oder andere nette und auch weniger nette Bild. Nach ca. 15min. überlasse ich die Kröten ihrem Schicksal und fahre nach Hause.











Dort mache ich eine halbe Stunde Pause und gehe dann zum Dachsbau am Fluss. Insgeheim hoffe ich auf eine erneute Begegnung mit dem Fischotter. Auch im Fluss sind einige Kröten unterwegs die Nahrung des Otters (siehe Video). Doch es zeigt sich kein Otter. Genau um 18:02 Uhr schaut für zwei Sekunden ein Dachs aus dem Bau und ist sofort wieder darin verschwunden. Um 18:15 Uhr kommt auf einmal ein Dachs von rechts den Fluss lang gelaufen direkt auf den Baueingang zu. Hält dort kurz inne und verschwindet auch. Mittlerweile sind dunkle Wolken aufgezogen und das Licht wird knapp, außerdem habe ich Hunger, und so mache ich mich auf den Weg zurück.


Manchmal erlebt man an einem Tag sehr viel und schafft es auch ein paar nette Bilder zu machen, an solchen Tage bin ich immer wieder froh Naturfotograf zu sein!

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Eine Fuchs - Hase Begegnung

Am 28.5.2011 war ich morgens auf Pirsch. Nach Sonnenaufgang traf ich auf einen Fuchs, der auf dem Waldweg schlief. Ich war gerade dabei mich nach allen Regeln der Kunst an den Fuchs an zu pirschen, als ein junger Hase aus dem Gras auf den Weg sprang.



Er schien den Fuchs erst nicht gesehen zu haben, denn er hoppelte geradewegs auf ihn zu. Dadurch wurde der Fuchs dann doch wach und schaute den Hasen, der nur wenige Meter vor ihm anhielt, verdutzt an.



 Beide verharrten für ein paar Sekunden, dann hoppelte der Hase auf mich zu, gefolgt von dem Fuchs.



Der Fuchs schien mich nach ein paar Metern Verfolgung zu bemerken und blieb stehen. Der Hase ebenfalls. Doch wie zum Spott stellte er sich auf seine Hinterbeine und tänzelte so vor der Nase des Fuchses auf dem Waldweg.


 Der Fuchs schien sich nun sicher, dass ich kein Baum sondern ein Mensch sei und verschwand im hohen Gras. Der Hase benutzte nun wieder alle vier Beine und verschwand ebenfalls vom Weg, aber zur gegenüberliegenden Seite.
Noch ganz verwundert von der Szene, die ich soeben beobachten konnte, setzte ich meine Pirsch fort.

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Biber in der Elbtalaue im Winter

Der Januar 2012 hatte Hochwasser in die Elbtalaue bei Lüchow-Dannenberg gebracht. Großflächig waren die Wiesen überschwemmt und mit ihnen auch die Biberburgen. Theoretisch legen Biber wohl "Ausweichburgen" auf erhöhten Plätzen an um sich dort bei Hochwasser zu verkriechen. Doch dies ist schon länger nicht mehr möglich. Wenn Hochwasser die Burgen überflutet flüchten sie sich auf Bäume! In diesem bestimmten Fall auf eine Weide und ihren unteren Ästen. Auf den Ästen bauen sie sich aus Ästen eine Art Bett und verbringen den Tag dort.


Doch gegen Ende Januar und im Februar kam zu dem Hochwasser auch noch eine extreme Kälteperiode hinzu. Über ca. zwei Wochen hatten wir Temperauren bis zu -26°c und es bildete sich eine dicke Eisschicht auf den Überschwemmungsflächen. Nun konnte man die Biber oft an den Eiskannten beobachten die zu ihren Fraßplätzen wurden. Denn ein kleiner Zufluss verhinderte, dass eine kleine Wasserflächen nicht zufror.



Während der Kälteperiode sank das Wasser unter dem Eis. Dies führte zu einer Art "Tischbildung" um die Bäume herum, und dazu, dass die Biber nicht mehr ihren "Notbaum" erklettern konnten.
In dieser Zeit konnte ich nur noch einen Biber beobachten. Er bewegte sich langsamer und schwerfälliger als sonst und sein Fell schien komplett gefroren zu sein.







 Mit der Eisschmelze kam auch das Hochwasser wieder, aber auch die Biber auf die Weide. Dort saßen wieder die drei Biber dicht gedrängt und harrten aus, bis das Wasser wieder sinken wird.



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Tipps zur Dachsfotografie in der Wildnis


Dachse hatten schon seit jeher etwas mystischen und geheimnisvolles. Viele Sagen ranken sich um
Meister Grimmbart oder den Schmalzmann. Das liegt hauptsächlich an der Lebensweise und am
Aussehen des scheuen Gesellen.
Dachse (Meles meles) sind hauptsächlich dämmerungs‐ und nachtaktiv, also herrschen keine guten
Fotobedingungen. Die Zeit von Anfang April bis Ende August ist für einen Fotografen die beste Zeit
um sich an unserem größten Marderartigen zu versuchen. Anders als beim Fuchs bewohnt der Dachs
das ganze Jahr seinen Bau, also braucht ein Fotograf neben genügend Licht nur noch den Bau zu
finden. Diese legt der Dachs am liebsten an Hängen, in leicht zu bearbeitender Erde an. Sie
unterscheiden sich von einem Fuchsbau in einigen Punkten: Dachse haben vor ihren Ein‐ und
Ausgängen deutlich sichtbare Rinnen, die durch das Herauslaufen und Hinausschleifen von Erde
entstehen. Außerdem hat ein Dachsbau meist mehr als 3 Röhren vor denen man die typischen
Dachsspuren, und meistens auch die „Dachstoiletten“ finden kann.



Hat man den Bau also gefunden und deutlich als einen vom Dachs bewohnt identifiziert, muss man
feststellen welche die „befahrenste“ Röhre ist, denn vor dieser hat man natürlich die meisten
Chancen. Am besten man sucht den Bau schon zeitig im Jahr (April spätestens), denn dann ist es die
Zeit die Umgebung, falls nötig, ein wenig fotografischer zu gestalten. Störende Äste entfernen, kleine
Büsche etc. Das sollte sich natürlich alles in Grenzen halten, weil der Dachs einem große Eingriffe
übelnehmen kann.
Hat man nun den Bau und eine erfolgsversprechende Röhre sollte man sich Mitte April einmal dort
so gegen 18 Uhr ansetzen. Wichtig beim Ansitz ist, wie bei allen Wildtieren, dass man auf den Wind
achtet. Weht der Wind, und sei es nur ein wenig, in Richtung Röhre sitz man vergebens. Dachse
riechen ziemlich gut und auch ihr Gehörsinn ist tadellos nur ihre Augen sind nicht die Besten, aber
Bewegungen nehmen sie schnell wahr. Gegen Ende April kommen in der Regel die Jungen das erste
Mal aus dem Bau. Das ist für den Fotografen immer eine wichtige Zeit, denn nun sind die Eltern
natürlich sehr aufmerksam. Andererseits sind junge Dachse ein tolles Motiv.



Mai und Juni sind für mich die wichtigsten Monate um Dachse zu fotografieren. Die Tage werden
schnell länger und sind Ende Juni am längsten. Die Dachse sollten bei Fotolicht aus dem Bau kommen
und die Jungen sind in einem Alter, in dem sie ausgelassen vor dem Bau spielen.


Dank der neuen Digitalkameras und hohen ISO‐Werten konnte ich solche Szenen festhalten. Es ist
meistens zwar noch recht hell wenn die Dachs aus dem Bau kommen, aber für kurze
Belichtungszeiten musste ich das ein oder andere Mal schon auf ISO 3200 gehen, und ich war mit den
Ergebnissen der D700 sehr zufrieden.
Ich kann also nur eine Kamera empfehlen die auch in den high‐ISO Bereichen noch gute
Bildergebnisse bringt (z.B. D3s/x, D700, D800, D600, 1Dx, 5DMII/III, 1DMIV, 7D). Denn man darf sich nichts vormachen, die Dachse leben im Wald dort ist es immer schon etwas dunkler als außerhalb, ISO 800 ist Standard.
Auch bei der Brennweite kann ich nur lichtstarke Objektive empfehlen, allerdings muss es kein
Blende 2,8er sein. Ein 4/500mm ist hier meine erste Wahl. Auch mit einem 5,6/400mm konnte ich
überzeugende Ergebnisse erzielen.
Wenn die Dachse sich vor dem Bau zeigen, der Wind stimmt und man „freies Schussfeld“ hat, nicht
sofort „los schießen“ wenn die erste Nase aus dem Bau schaut. Am besten man hat sich zwei Mal
ohne Kamera an den Bau gesetzt um zu schauen wie viele Dachse im Bau sind und wann sie ungefähr
den Bau verlassen. Hat man das herausgefunden, dann setze ich mich auf eine Entfernung zwischen
10‐20m an den Bau und das in Volltarnung (Tarnanzug mit Maske und Handschuhen), auch wenn der
Dachs nicht all zu gut Gucken kann. Wenn die Dachse aus dem Bau kommen wird sich in der Regel
erst mal ausgiebig gekratzt und gejuckt. Ist der Dachs also ganz aus dem Bau raus, ist die Zeit um
Fotos zu machen. Dabei sollte man natürlich da rauf achten wie die Dachse auf das Auslösegeräusch
reagieren.


Verbringt man viel Zeit am Dachsbau lassen sich typische Verhaltensweisen, sowie seltene Szenen
einfangen. Spielende Junge, säugende Dachsfähe und Austausch von Polstermaterial gehörten für
mich zu den Highlights.



Im August werden dann die Tage wieder zu kurz um genügend Licht für gute Verschlusszeiten am
Dachsbau zu haben. Auch die jungen Dachse bewegen sich selbständig und halten sich nicht mehr
lange vor dem Bau auf, so dass es schwer ist sie in der hohen Vegetation zu erwischen. Man trifft sie
dann bei abendlichen Pirschgängen nach Sonnenuntergang bei der Nahrungssuche an.


Die Dachse sind für mich sehr interessante Tiere und mit ihnen werde ich wohl noch viele Stunden
verbringen.